Inhaltsangabe zu "Finsterbusch"
Auf der Beerdigung des jungen Oliver Herzog wendet sich die Mutter des Toten an Heinrich Tenbrink. Angeblich habe Oliver sich umgebracht, nachdem er seine Freundin Anna vom Dach einer alten Ziegelei gestoßen hat. Doch Olivers Mutter glaubt nicht an Selbstmord und bittet den pensionierten Kriminalrat um Hilfe. Eher widerwillig recherchiert Tenbrink im Umfeld der Ziegelei, die inzwischen von einer Künstlerkommune bewohnt wird, und stößt auf einen Jahre zurückliegenden mysteriösen Todesfall. Auch Tenbrinks ehemaliger Kollege und Oberkommissar Maik Bertram ermittelt in dem voller Widersprüche steckenden Fall - und hat es kurz darauf mit einer weiteren Leiche zu tun ...
Während Tenbrink gleichzeitig mit Liebeskummer zu kämpfen hat und Bertram sich Sorgen um die Gesundheit seiner kleinen Tochter macht, stoßen die beiden ungleichen Ermittler auf ein Gespinst von Lügen, Geheimnissen und Verbrechen.
Eine komplexe und dramatische Geschichte
Heinrich Tenbrink hat sich eigentlich in seinem Ruhestand eingerichtet, als er von seiner Schwippschwägerin Gertrud um einen Gefallen gebeten wird. In ihrer Verwandtschaft gab es einen Selbstmord und der tote Oliver soll seine Ex-Freundin getötet haben. Olivers Mutter glaubt aber nicht an einen Suizid. Heinrich kann nicht ablehnen und macht sich widerwillig an die Ermittlung, die ihn zu einer Künstlerkommune in einer alten Ziegelei führt. Aber auch Maik Bertram ermittelt offiziell in dem Fall. Dann gibt es noch einen weiteren Toten.
Ich verfolge diese Reihe seit dem ersten Band und mag die Stöbereinsätze von Heinrich Tenbrink, der inzwischen pensioniert ist. Dieser Krimi aus dem Münsterland lässt sich sehr gut und flüssig lesen.
Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Heinrich Tenbrink und Maik Bertram, die ehemaligen Kollegen, leben inzwischen in einer Art Wohngemeinschaft, in der jeder seinen Raum hat. Aber sie helfen und ergänzen sich gut, denn Maik hat es als alleinerziehender Vater der kleinen Ella nicht leicht, Beruf und Kind unter einen Hut zu bringen. Heinrich ist ein typisch westfälischer Sturkopp und da er es vorzieht zu grollen, statt mit seiner Brigitte zu reden, macht ihm Liebeskummer zu schaffen. Er weiß aber auch genau, wie er die Menschen nehmen muss, um an Informationen zu kommen. Obwohl Maik und er in dem Fall auf unterschiedliche Art ermitteln, tauschen sie sich auch schon mal abends beim Bier aus.
Der Fall ist komplex und führt Tenbrink zurück in die Vergangenheit. Reden hilft und manches wäre wohl anders verlaufen bei mehr Offenheit. So aber gibt es immer wieder Wendungen, welche die Spannung hochhalten und das Ende offen.
Ich mag die spannenden Münsterland-Krimis mit den eigenwilligen Charakteren und bin schon auf den nächsten Fall gespannt.